Im Schlachthaus: Auf einen frischen Pressack mit Dr. Fritz Erler

Manchmal kommen die guten Geschichten aus unverhofften Ecken: Michael Krüger, Patient in der Erler-Klinik, offenbart eine neue Seite unseres Klinikgründers Dr. Fritz Erler – und belegt diese eindrücklich mit historischen Fotoaufnahmen.

Die knapp bemessene Freizeit des Klinikgründers Dr. med. Fritz Erler

Dass der Gründer unserer gleichnamigen Kliniken Dr. Erler gGmbH ein fleißiger und hochdisziplinierter Arzt mit großem Unternehmergeist war, ist allgemein bekannt. Als einen „Mann, der mit dem Wagemut und der Energie eines Einzelgängers ein bedeutendes Werk für die Gegenwart und Zukunft Nürnbergs geschaffen hat“, beschrieb Oberbürgermeister Andreas Urschlechter dessen Persönlichkeit anlässlich der Verleihung der Bürgermedaille am 16. Juli 1970. Welchen Leidenschaften der Klinikchef in seiner knapp bemessenen Freizeit nachging, das war lange Zeit kein wesentlicher Gegenstand der Würdigung.

Nun haben sich Zeitzeugen beziehungsweise deren Nachfahren mit berührenden Erinnerungen an unsere Klinik gewandt. Michael Krüger, Jahrgang 1962, dessen Großmutter mütterlicherseits mit anderen Verwandten die Wirtschaft „Kuhr`scher Keller“ in Rednitzhembach/Plöckendorf in der Nähe von Schwabach betrieb, berichtet, dass Dr. Fritz Erler ein gern gesehener Gast an den regelmäßig stattfindenden Schlachttagen war: „In den 50er Jahren ist er fast immer am Schlachttag mit dem Zug hergefahren, immer mittwochs. Er half fast jedes Mal – vor allem bei der Herstellung des Pressacks war Dr. Erler anzutreffen, wie er akribisch das Fleisch in gleichgroße Stückchen schnipselte“.

Bei der Übergabe des historischen Fotomaterials habe Michael Krügers Tante, Jahrgang 1930, ihm wortwörtlich folgende Worte mitgegeben:

„Herr Dr. Erler wäre zutiefst beleidigt gewesen, wenn er in seiner Freizeit nicht beim Wurstmachen hätte mithelfen dürfen“.

Frische Schwammerl für die Patientinnen und Patienten der Erler-Klinik

Und damit nicht genug. Weitere Erinnerungen der Tante zeigen, dass der Klinikchef nicht nur ein Liebhaber regionaler Wurstkessel-Spezialitäten war, sondern selbst an seinen freien Tagen das Wohl seiner Patienten im Sinn hatte. Denn während der jährlichen Pilzsaison stieg der Arzt nach seinen Ausflügen ins Schwabacher Umland immer mit einem Korb Schwammerl in den Zug. „Diese hat er am Nürnberger Bahnhof bei einer Pilzbegutachtungsstelle prüfen lassen – und am nächsten Tag gab es dann ein Pilzgericht für die Patienten der Erler-Klinik“, weiß Michael Krüger aus Familienkreisen zu berichten. Damit war Dr. Fritz Erler ein typischer und sympathischer Vertreter seiner Zeit, in der Selbstversorgung noch fester Bestandteil der bundesrepublikanischen Lebensrealität war.

 

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