Besondere Zuwendung
für geriatrische Patienten
Ein Aufenthalt im Krankenhaus ist immer eine außergewöhnliche Situation. Manche Patienten reagieren mit kognitiven Einschränkungen - also mit Veränderungen in der Wahrnehmung, die meistens vorübergehend sind.
In unseren Einrichtungen kümmern sich speziell geschulte Ärzte und Pflegekräfte um diese betreuungsintensive Patientengruppe. Erweitert wird dieses Team durch die Damen und Herren unseres ehrenamtlichen Patientendienstes, die sich unentgeltlich engagieren.
Neben spezieller Ausstattung benötigt unser Team auch besondere Fortbildungen und dabei sind wir auf Ihre finanzielle Unterstützung angewiesen.
Gemeinsam erleichtern wir geriatrischen Patienten den Klinikaufenthalt
Neue Behandlungseinheit: Alterstraumatologie
Für unsere älteren Patienten, die nach einer Operation viel Zuwendung, Zeit und eine individuell zugeschnittene Behandlung benötigen, wurde in den DR. ERLER KLINIKEN eine neue Behandlungseinheit mit dem fachlichen Schwerpunkt Alterstraumatologie etabliert. Sie hat ein eigenes geriatrisches Behandlungsteam und wird interdisziplinär geführt (Unfallchirurgie/ Geriatrie). Die Therapie erfolgt auf der Basis eines umfassenden Konzepts. Außer den Ärzten kümmern sich Pflegefachkräfte, Psychologen, Therapeuten und der Sozialdienst um die Patienten.
Wir berücksichtigen die vorübergehenden Einschränkungen im klinischen Alltag und bei den Abläufen auf den Stationen. Wir begleiten die Patientinnen und Patienten zu Untersuchungen und nehmen uns viel Zeit, um Ängste abzubauen und Sorgen zu lindern.
„Wir benötigen Ihre Unterstützung, damit wir für die so wichtigen Maßnahmen der Reorientierung, die die Basis unseres Behandlungskonzepts bilden, Menschen gewinnen und Mitarbeiter ausbilden können. Auch die Ausstattung unserer Stationen muss an die Bedürfnisse dieser Patientengruppe angepasst werden.“
Dr. med. Thomas Klenk
Leitender Oberarzt Alterstraumatologie
Farbe für die Stimmung
Morgens mit „Blau“ in den Tag starten, abends mit „Orange“ zur Ruhe kommen – die beiden neu angeschafften Farblichttherapiegeräte helfen geriatrischen Patienten der Erler-Klinik dabei, stabiler durch ihren Krankenhausaufenthalt zu kommen.
Licht bedeutet Leben.
Sonnenlicht steuert das körpereigene Hormon Melatonin und unser „Glückshormon“ Serotonin – wir fühlen uns wohler und die Laune steigt. Diesen Mechanismus nutzt die Lichttherapie mit einem Spektrum, das dem Sonnenlicht ähnelt. Das „Baden“ im Licht einer speziellen Leuchte kann die Stimmung aufhellen – und dies nicht nur in der dunklen Jahreszeit.
„Wir freuen uns sehr, dass wir unseren Patienten der internistischen Geriatrie und Alterstraumatologie nun diese Möglichkeit anbieten können“, betont Prof. Dr. med. Martin Börner, Vorstandsvorsitzender der Dr. Fritz Erler Stiftung bei der Übergabe der Geräte an das Pflege- und Ärzteteam. Die Anschaffung wurde durch zahlreiche Spenden an die Stiftung ermöglicht.
Die Idee und Ihre Umsetzung
Nun kann das „Licht-Baden“ Einzug in den Klinikalltag halten. „Wir werden die Geräte bei Patienten einsetzen, die zum Beispiel nach einer Operation desorientiert sind und Schwierigkeiten haben zurück in den Tag-Nacht-Rhythmus zu finden“, erklärt Dr. med. Thomas Klenk, Leiter der Alterstraumatologie. Und sein Kollege Dr. med. Christoph Grobe ergänzt: „Auch bei Patienten mit kognitiven Einschränkungen oder depressiven Verstimmungen werden wir die Farblichttherapie medizinisch-therapeutisch zur Delirprävention einsetzen“.
Zur Licht-Sitzung können die Geräte direkt ans Patientenbett gefahren werden, dann erfolgt die individuell zugeschnittene Therapie. „Oft ist es schon wohltuend, wenn das Gerät das gesamte Zimmer in angenehmes Licht taucht“, weiß Bettina Dorn-Lofton, die als fallführende Pflegekraft auf der geriatrischen Station der Erler-Klinik tätig ist „Unsere Patienten sind dann ausgeglichener, ruhiger und zuversichtlicher“.
Unsere gemeinsamen Erfolge
Viele ehrenamtliche Mitarbeiter und Förderer engagieren sich, um das Lebenswerk des Arztes und Klinikgründers Dr. med. Fritz Erler zu bewahren und weiterzuführen. Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen, die bereit sind, unsere Projekte zu unterstützen.
Ihre Hilfe trägt maßgeblich dazu bei, dass wir die Barrieren in unseren Einrichtungen für alle Menschen abbauen können und unser Personal regelmäßig sensibilisieren können.
Ausführliche Beschreibungen zu unseren letzten Hilfsprojekten im Bereich Barrierefreiheit und Inklusion finden Sie hier:
Bewegung als gute Therapie in jedem Alter: MOTOmed
Der MOTOmed ist ein geduldiger und dabei hocheffizienter Therapeut: Mit dem kombinierten Arm- und Beinbewegungstrainer können Patienten bereits in der Frühphase nach einer Operation im Sitzen üben, oft schon kurz nach der Erstmobilisation.
„Bei den motorgetrieben Übungen wird der Bewegungsapparat auch bei hochbetagten Patienten gelenkschonend auftrainiert, um einem bei Immobilisation drohenden schnellen Muskelschwund gezielt entgegenzusteuern“, erklärt Prof. Roland Biber, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie. Schließlich verlieren ältere Menschen innerhalb von 4 Tagen bis zu einem Kilo Muskelmasse.
„Auch eine postoperativ eingeschränkte Gelenkbeweglichkeit wird so wieder schmerzarm hergestellt. Selbst stark körperlich beeinträchtigte Menschen mit Einbußen bei ihrer sogenannten posturalen Kontrolle oder ihrer Balancefähigkeit profitieren von dieser Art des Trainings.“ Als posturale Kontrolle wird das Vermögen des menschlichen Körpers bezeichnet, unter dem Einfluss der Schwerkraft eine aufrechte Körperposition zu erlangen und beizubehalten.
Der Motorantrieb des MOTOmed, auf dem verschiedene Behandlungsprogramme konfiguriert werden können, ermöglicht es, den bestehenden Einschränkungen und Fähigkeiten des Patienten entsprechend individuelle Trainings zu absolvieren. Räumlich nah an den 18 Patientenzimmern des alterstraumatologischen Bereichs der Klinik für Unfallchirurgie gelegen, sind die Wege für die frisch operierten geriatrischen Patienten kurz. Der MOTOmed wird im Klinikalltag als wirksame Ergänzung zu den täglich durchgeführten Einzeltherapien der Physiotherapeuten eingesetzt.
„Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die Therapie mit einem Bewegungstrainer auf verschiedenen Ebenen wirkt“, konstatiert Dr. Thomas Klenk, Geriater und Leitender Oberarzt des Bereichs Alterstraumatologie. „Es kommt nicht nur zu einer Verbesserung der Funktionen am Bewegungsapparat, sondern auch zu positiven Effekten bei kardiovaskulären Einschränkungen. Zum Beispiel kann der Blutdruck durch das schonende Ausdauertraining reguliert werden.“ Daneben hat das Training mit einem MOTOmed auch positive Auswirkungen auf den Stoffwechsel des Patienten. So können Stoffwechselkrankheiten wie etwa Diabetes mellitus ergänzend positiv beeinflusst werden.
Indirekt werden mit der Verbesserung des physischen Zustandes des Patienten auch die Psyche stabilisiert und Ängste abgebaut. Mit mehr Kraft in den Beinen steigt auch wieder die Fähigkeit der eigenen Trittsicherheit. Diese wiederum steigert die gesamte Beweglichkeit und führt dazu, dass sich das Risiko für Stürze deutlich verringert. Dr. Thomas Klenk fasst die Vorzüge des neuen Mittherapeuten zusammen: „Auch ohne sich von der Stelle zu bewegen, spürt der Patient am MOTOmed im Sitzen schnell, dass es mit seinem Heilungsverlauf nicht nur vorwärts, sondern auch aufwärts geht.“
Leichtere Kommunikation mit schwerhörigen Menschen
Wir nutzen stationäre und mobile Schalterschleifen
Um die Kommunikation mit hörbehinderten Patienten technisch zu verbessern, wurden im Juni 2018 zwei stationäre Schalterschleifen montiert: Eine befindet sich am 24-Stunden-Schalter der Erler-Klinik, eine im Eingangsbereich des Reha-Zentrums am Kontumazgarten.
Darüber hinaus wurden auch zwei mobile Induktionsschleifen angeschafft, um an neuralgischen Punkten z.B. im Arztgespräch oder im Gespräch mit der Pflege eine eindeutige und unmissverständliche Kommunikation zu ermöglichen.
Diese technischen Geräte ermöglichen es, dass der Patient mit Hörgerät oder Cochlea-Implantat unsere Mitarbeiter akustisch absolut störungsfrei hören kann. Die Kosten für die stationären Schalterschleifen hat die Dr. Fritz Erler Stiftung aus Spendengeldern übernommen.
Weniger Sprachbarrieren in Notfallsituationen
Im März 2018 waren die Mitarbeiter der Notfallambulanz berufsübergreifend zu einem Work-Shop eingeladen, der sich speziell mit den Kommunikationsbarrieren bei gehörlosen/hörbehinderten Menschen befasste. Unter Anleitung der Seminarleiterin wurden zunächst erste Kompetenzen in der Gebärdensprache erworben. Im zweiten Teil konnten diese neuen Fähigkeiten an einem gehörlosen „Notfallpatienten“ geübt werden. Diese Schulungen sollen auch in der Zukunft fortgeführt werden. Herzlichen Dank an die Experten in eigener Sache und an alle, die bereit sind, sich für Inklusion zu begeistern und zu engagieren!
Wichtige Informationen in leichter Sprache
Schrift und Text können zum Beispiel für Menschen mit Lernproblematiken eine große Verständnisbarriere darstellen. Deshalb gibt es nun die wichtigsten Informationen rund um unser Krankenhaus in der Version der sogenannten „Leichten Sprache“ auf unserer Homepage.
Leichte Sprache bedeutet vor allem Barrierefreiheit für Menschen mit Lernschwierigkeiten. Aber auch für Menschen mit wenig Deutschkenntnissen oder Menschen mit geringen Lese- und Schreibkenntnissen sowie gehörlose Menschen profitieren enorm von dieser Form der Barrierefreiheit.
Unsere Seite wurde von capito/Berlin geprüft und mit einem entsprechenden Siegel versehen. Die Kosten dafür übernahm die Dr. Fritz Erler Stiftung, ermöglicht durch Spenden.
Vielen herzlichen Dank dafür!